Buschbrände ausser Kontrolle – 25 Tote
Im Südosten Australiens wüten die Buschfeuer weiter. Temperaturen von 46 Grad, zusammenbrechende Stromversorgungen, immer mehr Tote: Drei australische Bundesstaaten befinden sich im Ausnahmezustand.
Bei den verheerenden Waldbränden in Australien sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Todesopfer drohe auf etwa 40 zu steigen, teilte die Polizei am Sonntag (Ortszeit) mit. Die Brände im Südosten des Landes wurden durch Wind und extreme Hitze angefacht. Mindestens hundert Häuser wurden laut der Umweltbehörde bislang durch die Brände zerstört.
«Das ist eine absolute Tragödie für den Staat Victoria», sagte der Vize-Chef der örtlichen Polizei, Kieran Walshe. Einige Feuer wurden offenbar absichtlich gelegt. Im Bundesstaat New South Wales wurde nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP ein mutmasslicher Brandstifter festgenommen.
Feuer geraten ausser Kontrolle
In drei Bundesstaaten im Südosten des Landes wüten nach Angaben der Behörden mehr als 50 Brände, die zum Teil ausser Kontrolle geraten sind. Ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr erlitt Verbrennungen an etwa der Hälfte seines Körpers, als er während des Kampfes gegen zehn Meter hohe Flammen Feuer fing. In Horsham im Bundesstaat Victoria gingen drei Häuser, ein Golfclub sowie ein Löschfahrzeug in Flammen auf.
Zehntausende Menschen in Victoria waren von der Stromversorgung abgeschnitten, weil die Brände Transformatoren und Stromleitungen zerstört hatten. In Melbourne, der zweitgrössten Stadt Australiens, drohte ebenfalls der Zusammenbruch der Stromversorgung, weil sich das Feuer dem Elektrizitätswerk Loy Yang näherte.
Über 46 Grad heiss
Die Temperaturen in Melbourne kletterten am Samstag auf 46,4 Grad und damit auf den höchsten Wert, der dort je an einem Februartag gemessen wurde. Weiter im Landesinneren überstiegen die Temperaturen sogar die 47-Grad-Marke. Im Bunyip-Nationalpark in Victoria waren sieben Ortschaften sowie wichtige Stromleitungen von den Flammen bedroht. Die Anwohner mussten ihre Häuser fluchtartig verlassen, da sich die Feuer sehr schnell ausbreiteten. Die Lage wurde von der Feuerwehr gefährlicher eingeschätzt als bei den so genannten Aschermittwoch-Bränden 1983, bei denen 75 Menschen ums Leben kamen und 2500 Häuser zerstört wurden.
Überschwemmungen im Norden
Aus dem Norden Australiens wurden unterdessen Überschwemmungen gemeldet. In Innisfail lösten starke Regengüsse Sturzfluten aus. In Ingham hatten die Bewohner nach Überschwemmungen in den vergangenen Tagen bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen, als der Ort erneut überflutet wurde. Weite Teile des Bundesstaates Queensland waren wegen der Wassermassen bereits zum Notstandsgebiet erklärt worden. Mehr als eine Million Quadratkilometer und rund 3000 Häuser sind von den Überflutungen betroffen. (vin/oku/ap/sda)
Erstellt: 07.02.2009, 12:37 Uhr
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Saturday, February 7, 2009
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