Australien steht vor dem Klimakollaps
Seit Tagen brüten die Australier in über 43 Grad Hitze, 30 Menschen sind bereits gestorben. Experten warnen, das Extremerlebnis werde wegen dem Klimawandel zum Normalfall.
Mitten im Sommer verlieren die australischen Bäume ihre Blätter, und die Menschen ziehen sich mit Bettflaschen voll gefrorenen Wassers in ihre Häuser zurück. Australien leidet unter der schlimmsten Hitzewelle seiner Geschichte.
Seit Tagen klettert das Thermometer in Melbourne auf 43 Grad Celsius. Adelaide brachte es gar auf 45 Grad. Der wichtige Fluss Murray-Darling ist inzwischen 40 Prozent der Zeit ausgetrocknet – und für diese Woche fürchten Meteorologen nochmals tagelange Gluthitze.
Experten warnen jetzt, Australien könnte als erster Staat der Welt unter den Folgen des Klimawandels kollabieren, wie der britische «Independent» schreibt. Der klimatische Extremzustand drohe zum Normalfall zu werden: Die Dürre in der Region New South Wales wird um 70 Prozent steigen, Melbournes Wasservorräte um ein Drittel sinken, und der Murray-Darling ständig 25 Prozent weniger Wasser führen. «Die jetzige Hitze wird bis in 10 oder 20 Jahren ganz all täglich sein», wird Professor David Karoly von der Universität Melbourne zitiert.
Stromversorgung und Verkehr lahmgelegt
Erste Anzeichen für den Klimakollaps zeigten sich bereits letzte Woche. Die Hitze legte die Stromversorgung von Melbourne lahm – und damit sämtliche Züge, Lifte und Ampeln. Eine halbe Million Wohnhäuser und Geschäftsgebäude waren ohne Strom. Über 30 Menschen starben an der Hitze, vor allem in Adelaide. «Es ist genau das, wovor die Wissenschaftler uns immer gewarnt haben», wird Penny Wong, Klimaminister Australiens zitiert.
Verschiedene Faktoren machen Australien zur klimatischen Hochrisikozone. Es ist bereits heiss und trocken. Die Landwirtschaft spielt in der Wirtschaft des Landes eine aussergewöhnlich wichtige Rolle. Und: Die meisten Menschen leben entlang der Küsten, was sie der Gefahr von Hochwasser aussetzt. ()
Erstellt: 02.02.2009, 0 7:38 Uhr
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Saturday, February 7, 2009
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